de gb
Suchfunktion Lupe
OMC inside Claudia Michalski

Während der Corona-Pandemie machen sich viele Menschen Gedanken um die Gestaltung der Arbeitswelt „nach Corona“, wann immer das auch sein wird. Ganze Heerscharen von Beraterinnen und Beratern sowie viele Journalistinnen und Journalisten streiten sich darum, was „New Work“ nach Corona ausmachen wird, der Begriff Purpose wird neu interpretiert und oft ganz unterschiedlich verstanden. Als Beratungsgesellschaft, die Führungskräfte bei der Neupositionierung unterstützt, erleben wir häufig zu Anfang der Beratung den dringenden Wunsch unserer Klienten, zukünftig eine sinnvollere Aufgabe wahrzunehmen als bisher. Interessant ist, dass offensichtlich viele Führungskräfte ihre gegenwärtige Aufgabe nicht für sinnvoll halten. Das kennt jeder von uns auch aus privaten Diskussionen: Die Frustration im Job ist hoch, eigentlich ist man nicht mehr zufrieden, bleibt (derzeit Corona bedingt) trotzdem aus Sicherheitsgründen im Job, möchte aber eigentlich etwas ganz Anderes tun.

Wer jetzt seinen Job verliert oder auch aus freien Stücken aufgibt, wird automatisch vor der Situation stehen, sich neu justieren zu müssen. Das scheint auf den ersten Blick in der Corona-Krise besonders schwierig zu sein. Da jedoch in jeder Krise auch eine Chance steckt, gibt es immer Möglichkeiten, sein Berufsleben grundsätzlich zu verändern.


Wie aber macht man das? Wie findet man eine möglichst sinnvolle Aufgabe, die einem mehr Zufriedenheit gibt als zuvor? Es hilft, die eigenen Überlegungen mit drei simplen Grundfragen zu strukturieren – und mit Vertrauten darüber zu diskutieren:


1.    Was WILL ich wirklich im Job erreichen?
Sich diese Frage zu beantworten heißt, die dahintersteckenden Leidenschaften und Antreiber zu erkennen, die einen morgens aufstehen lassen. Das ist gar nicht so einfach, zumal man selten Zeit dafür hat, sich derartig grundlegende Gedanken zu machen.
Oft ist eine kleine Rückschau hilfreich: Warum habe ich eigentlich Jura studiert oder eine Ausbildung zur Medienkauffrau gemacht? Was wollte ich damals erreichen und wie hat sich meine berufliche Vorstellung über die Jahre entwickelt?

2.    Was KANN ich besonders gut?
Wenn man einige Berufsjahre absolviert hat, kann man meist recht gut die eigenen Stärken einschätzen. Und doch ist es immer wieder überraschend, wie andere uns beurteilen. Das kann zu ganz neuen Erkenntnissen und zu mehr Klarheit führen. Daher ist es bei der Beantwortung dieser Frage sinnvoll, mit anderen ins Gespräch zu gehen. Wir haben alle ein bestimmtes Selbstbild und sind oft erstaunt, wenn das Fremdbild ganz anders aussieht. Ich halte mich für einen guten Teamplayer, meine Arbeitskollegen nehmen mich aber eher als Einzelkämpfer wahr. In der Phase der beruflichen Neuorientierung geht man dieser Selbstbild-Fremdbild-Schere auf den Grund, erkennt mit welchen Fähigkeiten man in der beruflichen Vergangenheit große Erfolge erzielt hat

Hier gibt es viel Klärungsbedarf – und im Zweifelsfall hilft eine gute Beratung auf die Sprünge.

3.    WOHIN möchte ich mich entwickeln?
Diese Frage muss man nicht mit einer konkreten Stellenbeschreibung beantworten, das ist im ersten Schritt viel zu präzise und gar nicht nötig. Es reicht völlig, gedanklich zunächst eine grobe Richtung einzuschlagen und dann erste vorsichtige Schritte in diese Richtung zu gehen. Das heißt, sich über das neue Arbeitsfeld möglichst umfassend zu informieren. Neben eingehenden Online-Recherchen hilft es auch, an (virtuellen) Veranstaltungen teilzunehmen, geeignete Weiterbildungen zu absolvieren und Fachliteratur zu lesen. Wichtig ist es darüber hinaus, möglichst viele Gespräche zu führen mit Menschen, die schon in ihrem Wunschbereich arbeiten. Tauschen Sie sich aus und grübeln Sie nicht alleine vor sich hin! Der Weg entsteht beim Gehen – und oft ist der erste Schritt der schwerste. Mein Rat: Zögern Sie nicht, andere anzusprechen, die einen ähnlichen Weg gegangen sind. Sie werden auf offene Ohren stoßen und gute Gespräche führen.
 

Ich werde persönlich häufig von Führungskräften angesprochen, die überlegen, aus dem Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit zu gehen, wie ich es vor fünf Jahren getan habe. „Wie haben Sie das damals gemacht?“ werde ich sehr oft gefragt, und ich berichte gerne und freimütig darüber – denn ich weiß, dass ich anderen damit helfen kann und Ermutigung anderer gehört zu meinen stärksten Antreibern.

Menschen um Rat zu bitten, die Veränderungen extrem vorsichtig gegenüberstehen und ihre eigenen Ängste auf Sie übertragen, sollten Sie vermeiden. Erzählen Sie ihnen erst dann von Ihren Veränderungsplänen, wenn Sie sich ihrer Sache sicher sind.

Es ist kein Zufall, dass viele Menschen in der beruflichen Veränderung eine professionelle Karriere- oder Perspektivenberatung in Anspruch nehmen. Denn hier erarbeiten sie mit praxiserprobten Methoden geeignete berufliche Optionen, hören eine neutrale Einschätzung der Lage und können sicher sein, auf solide und aktuelle Kenntnisse des (regionalen) Arbeitsmarktes zu treffen. In einer Situation der eigenen Unsicherheit kann eine professionelle Beratung sehr gut angelegtes Geld sein!

 

 

Geschäftsführerin, Claudia Michalski, im Januar 2017

Claudia Michalski
Geschäftsführerin