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OMC Trends Carsten Spiegel

Nichts ist so beständig wie der Wandel. Ständige Veränderungen stellen indes für viele Führungskräfte eine enorme Herausforderung dar (siehe VUCA).

Sie sollten eine treibende Rolle in Change Prozessen übernehmen – wie ist das jedoch zu bewältigen? Allzu häufig sind sie in Veränderungsprozessen einer signifikanten Mehrbelastung ausgesetzt. Da diese Prozesse aber in immer kürzeren Abständen aufeinander folgen, wird aus der einmaligen schnell eine dauerhafte Be- und Überlastung. Wer kann schon über Jahre hinweg mit 150% seiner Kapazität laufen?

Viele derjenigen, die dies tun, betreiben unweigerlich Raubbau an der eigenen physischen und mentalen Gesundheit. Einige halten das gut aus, andere nicht. Sie gehen eventuell in die innere Isolation, haben mit gesundheitlichen Folgen zu kämpfen und funktionieren mechanisch weiter, ohne Performance zeigen zu können – sie brennen allmählich aus. Das Verlassen des Arbeitgebers ist häufig der Schlusspunkt dieser Entwicklung. Es ist daher nicht verwunderlich: In meinen Karriereberatungen liegt der Schwerpunkt oftmals darin, wie die Führungskraft genügend Resilienz aufbauen kann, um beim nächsten Arbeitgeber nicht wieder in die gleiche Falle zu tappen.


Hier einige Tipps, die die persönlichen Erfolgsaussichten erhöhen:

  • Wenn Sie in Changeprozessen lange Zeit über Ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten müssen, sollten Sie mit Ihren Vorgesetzten darüber sprechen und eine Lösung herbeiführen. Diese kann durchaus so aussehen, dass Sie Routinearbeiten an Kolleg:innen abgeben oder Ihre Rolle durch eine andere Führungskraft übernommen wird.
  • Häufig wird eine Veränderungssituation mit zeitlicher Mehrbelastung assoziiert. Wenn Sie das Gefühl haben, dass diese langfristig mehr als zehn Prozent beträgt (Faustregel), sollten Sie ebenfalls mit Ihren Vorgesetzten eine Lösung herbeiführen.
  • Ausreichend Schlaf und Bewegung an der frischen Luft erhöht in Belastungsphasen die Widerstandsfähigkeit!
  • Sorgen Sie für eigene Erholungspausen und verzichten Sie nicht auf Urlaub. Stocken Sie damit Ihre Ressourcen wieder auf.
  • Identifikation mit dem Arbeitgeber ist eine tolle Sache, Überidentifikation kann jedoch problematisch werden. Verfallen Sie bitte nicht dem Trugschluss, dass es ohne Sie nicht geht.
  • Prüfen Sie selbstkritisch Ihr Mindset. Wenn Sie nahenden Veränderungen positiv und unvoreingenommen begegnen, erleichtert das den Umgang damit, und Sie verschwenden dann Ihre Energie nicht durch unproduktives Nörgeln. Gleichzeitig erleichtern Sie sich selbst die Bewältigung der ohnehin immer häufiger umzusetzenden Change Prozesse und stärken Ihre Resilienz.
  • Exit-Option: Ist der Arbeitgeber jedoch nicht in der Lage oder unwillig, eine bestehende permanente Überlastungssituation zu Ihrem Schutz zu entschärfen, sollten Sie proaktiv über einen Positionswechsel nachdenken. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken. Ein Jobcoaching kann Sie z. B. bei diesem Schritt unterstützen und für die notwendige Stabilität sorgen.

 

  

Carsten Spiegel

Carsten Spiegel

Regionalleiter Ost
Senior Berater