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OMC Trends Claudia Michalski

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Derzeit erleben wir aufgrund der Corona-Krise auf dem Arbeitsmarkt eine besonders angespannte Situation. Fach- und insbesondere Führungskräfte haben es schwer, eine adäquate neue Position zu finden. Das gilt ganz besonders für die Altersstufe 50+, hier kommen zum vorsichtigen Einstellungsverhalten der Unternehmen noch altersbedingte Vorbehalte hinzu. In unserer Beratung bei OMC sind wir daher häufig gefordert, unsere Kandidaten durch Stimmungstiefs zu führen und mit neuen Ideen und positiven Impulsen zu motivieren. Da mich in diesen Tagen viele Betroffene speziell über Soziale Medien kontaktieren und nachfragen, wie sie sich selbst aus dem Motivationsloch ziehen können, hier einige konkrete Tipps zur körperlichen und psychischen Stabilisierung:  


1.    Der Körper: Kommen Sie in Bewegung

Sorgen Sie für sportlichen Ausgleich
Es ist eine Binsenweisheit, dass Bewegung nicht nur dem Körper guttut, sondern auch der Seele. Nicht umsonst sind so viele Manager passionierte Jogger oder Radfahrer. Auch der Yoga-Boom in Deutschland hat eine seiner Ursachen in der Suche nach körperlichem Ausgleich für stressbedingte Anspannung und mentales Ausgebranntsein. Sportprogramme gehören auch in Burnout-Kliniken zwingend zum Heilungsprozess. Also: Jeden Tag eine Runde laufen, mit dem Fahrrad fahren, im Sommer im See schwimmen oder Wandern. Vieles ist möglich – auch unter Corona-Bedingungen. Nutzen Sie Ihre Zeit zur körperlichen Regeneration, damit Sie sich wohler fühlen in der eigenen Haut. Vielleicht verschwinden ja sogar noch ein paar überflüssige Pfunde.

Achten Sie auf sich
Nicht mehr ins Büro oder in den Betrieb zu gehen bedeutet nicht, sich körperlich gehen lassen zu können. Seien Sie achtsam mit sich. Es mag im Urlaub sehr befreiend sein, eine Woche im selben T-Shirt zu verbringen oder sich tagelang nicht zu rasieren. In Zeiten der Jobsuche kann diese Lässigkeit allerdings auch Ausdruck des Gefühls sein, sich selbst nicht wertzuschätzen. „Es ist ja gleichgültig ob ich gewaschene Haare habe oder nicht, es sieht ja niemand“. Doch. Sie sehen es selbst. Wenn Sie sich nicht gefallen, zieht das Ihre Stimmung noch weiter runter. Und genau das können Sie im Moment gar nicht gebrauchen!


2.    Soziale Kontakte: Bleiben Sie im Gespräch

Treffen Sie Freunden und Bekannte
„Geteiltes Leid ist halbes Leid“ – mit diesem Kalenderspruch wird sehr simpel beschrieben, dass man durch Kommunikation sein Problem zwar nicht loswird, aber zumindest wird es leichter, wenn man darüber sprechen kann. Mein Rat daher: Treffen Sie sich weiterhin mit Freunden oder Bekannten, sprechen Sie über Ihre Situation, aber bitte nicht den ganzen Abend! Seien Sie offen und interessieren Sie sich auch für die Themen Ihrer Freunde. Das Wichtigste ist: Igeln Sie sich nicht zu Hause ein, sondern folgen Sie weiterhin Einladungen, verabreden Sie sich, treffen Sie Menschen. Nichts ist schlimmer, als die Frustration über neuerliche Absagen mit sich allein auszumachen und verschämt vor sich hin zu grübeln. Ein Abend mit Freunden bedeutet Ablenkung, andere Themen, neue Sichtweisen und vielleicht erfahren Sie ja ganz nebenbei auch, wie andere Sie und Ihre Situation beurteilen.

Helfen Sie anderen
Ob Sie Mittagessen für alte Menschen ausfahren, geflüchteten Studenten beim Ausfüllen des Bafög-Antrags helfen oder der Tochter des Nachbarn Klavierspielen beibringen, ist völlig egal. Sie werden schnell merken, wie bereichernd es für Sie ist, anderen zu helfen. Nicht unbedingt materiell, sondern viel wichtiger: mit Zeit und Aufmerksamkeit. Das lenkt nicht nur von der eigenen schlechten Stimmung ab, sondern gibt Ihnen das gute Gefühl, etwas Positives zu bewirken. Das dankbare Lächeln, das Sie bekommen, wird auch Sie zum Lächeln bringen, und es wird Sie zufriedener machen. Ganz sicher.  


3.    Geist und Seele: Fördern und fordern Sie sich

Machen Sie sich Ihre Stärken bewusst
Sie haben viele Jahre erfolgreich ein Unternehmen geleitet? Unter Ihrer Führung wurden die Vertriebserlöse von Jahr zu Jahr gesteigert? Sie haben alle Projekte im Zeit- und Finanzrahmen erfolgreich abgeschlossen? Das sind Erfolge, die Ihnen niemand mehr nehmen kann. In der Krise ist es wichtig, sich diese Stärken bewusst zu machen und auch schriftlich festzuhalten. Legen Sie eine Liste mit Erfolgen an. Erinnern Sie sich an positives Feedback von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden oder Kooperationspartnern und richten Sie sich daran auf. Sich die Frage zu beantworten: Was kann ich besonders gut? Kann eine schöne Übung sein für Tage, an denen der Frust mal wieder besonders groß ist.

Lernen Sie, bilden Sie sich weiter
Ihre Digitalkompetenz ist nicht mehr zeitgemäß? Ihr Englisch ist eingerostet und kann eine Auffrischung gebrauchen? Sie träumen schon lange davon, Saxophon spielen zu können?  Oder flüssig vor Menschen zu sprechen und zu präsentieren? Dann ist jetzt die Zeit, genau das zu lernen. Es gibt keine Ausrede. Fordern Sie sich heraus, trainieren Sie nicht nur Ihren Körper, sondern auch Ihren Geist und ihre musischen Neigungen. Sie werden schnell merken, wie viel Spaß es macht, wenn die ersten Tonleitern klappen, die Test-Präsentation vor Freunden gelingt oder die Englische Konversation immer flüssiger wird. Das stärkt das Selbstbewusstsein – und macht Sie sicherer im Auftreten.


Last, but not least:

Seien Sie dankbar für das, was Sie haben
Sie mögen im Moment unglücklich über Ihre berufliche Zwangspause sein und das als große Ungerechtigkeit empfinden. Gleichzeitig gibt es aber vermutlich Lebensbereiche, mit denen Sie zufrieden sind: Ihre Freunde halten zu Ihnen, Ihre Familie gibt Ihnen Halt, Sie sind (hoffentlich) gesund und haben Zeit sich fortzubilden und interessante Menschen zu treffen. Das alles sind Gründe dankbar zu sein, denn viele Menschen haben tatsächlich gravierendere, manchmal sogar existenzielle Probleme. Sich das bewusst zu machen und sich nicht in der Opferrolle einzurichten, ist wichtig. Denn wer dankbar ist, kann nicht gleichzeitig verbittert sein – und hat damit eine positivere Ausstrahlung. Schon im nächsten Bewerbungsgespräch wird sich das zu Ihren Gunsten bemerkbar machen.
 

Geschäftsführerin, Claudia Michalski, im Januar 2017

Claudia Michalski
Geschäftsführerin